Physiotherapie
Wir sind Experten für Bewegungsentwicklung, Bewegungskontrolle und Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit. Eine fundierte Ausbildung, Weiterbildung, wissenschaftlicher Zugang, Einfühlungsvermögen und hohe Motivation sind wichtige Voraussetzungen, um Patienten erfolgreich behandeln und betreuen zu können.
Wie arbeiten die Physiotherapeuten in unserem Therapiezentrum?
Physiotherapie fällt unter die Heilmittelrichtlinien der Krankenkasse; die Behandlung erfolgt nach Verordnung (Rezept) des behandelnden Arztes, der auf Anforderung auch einen Therapiebericht erhält.
Auf Grundlage der ärztlichen Diagnose erheben die Physiotherapeuten einen Befund, wählen dementsprechend die geeigneten therapeutischen Maßnahmen aus und erarbeiten mit Ihnen (als Patient oder auch Eltern unserer kleinen Patienten) gemeinsam die individuellen Therapieziele und -pläne.
Diese werdern fortlaufend angepasst und verändert und auch deren wichtige Fortführung zu Hause (und auch z.B. an Ihrem Arbeitsplatz) entsprechend mit einbezogen!
Interdisziplinärer Austausch ist für uns selbstverständlich.
Wir betreuen Babys und Kinder mit folgenden Diagnosen
- Entwicklungsverzögerungen
- Bewegungsstörungen
- Wahrnehmungsstörungen
- Teilleistungsstörungen
- Störungen des Zentralnervensystems
- Neurologischen Erkrankungen
- Neurologischen Syndromen
- Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
- Hyperaktivität
- Verhaltensstörungen
- Muskelerkrankungen
- Haltungsschwächen, Skoliosen
- Fußfehlstellungen
- Erkrankungen der Atmungswege
- Asymmetrien/KISS-Syndrom
Wir betreuen Erwachsene aus folgenden Fachbereichen
- Orthopädie
- Chirurgie
- Schmerztherapie
- Gynäkologie
- Innere Medizin
- HNO
- Neurologie
- Psychiatrie
- Rehabilitation
Unsere verwendeten Methoden und Techniken bei Kindern sind
- Bobath - Therapie
- Psychomotorische Therapie
- Motodiagnostik
- Sensorische Integrationstherapie
- Craniosacrale Therapie
- Manuelle Therapie
- Atemtherapie, Asthmaschule
- Kinderrückenschule
- Entspannungstechniken
- Erarbeitung häuslicher Programme
Unsere verwendeten Methoden und Techniken bei Erwachsenen sind
- allgemeine Physiotherapie
- Bobath – Therapie
- Manuelle Techniken und Mobilisation
- Trainingstherapie (KG am Gerät) und Sportphysiotherapie
- Lymphdrainage
- Massagen
- Faszienmobilisationen
- Fango, Wärme- und Eisbehandlung
- Schlingentischbehandlung
- Behandlung von Lagerungsschwindel, Gleichgewichtsstörungen und Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD)
- Craniosacrale und cranioviszerale Behandlung
- Fußreflexzonentherapie
- Kinesiotape und Flossing
- Entspannungstechniken (u.a. PMR/Jacobson)
- Funktionelle Bewegungslehre
- Arbeitsplatzberatung
- Anleitung pflegender Personen
- PNF
- Erarbeitung häuslicher Programme
Impressionen Physiotherapie
Erläuterungen
Sensorische Integrationstherapie
Diese Therapie ist eine Möglichkeit, einem wahrnehmungsgestörten Kind dabei zu helfen, seine Umwelt aktiv zu erfahren, Erfahrungswerte zu speichern und mit diesen gespeicherten Informationen seine Umwelt aktiv zu gestalten. Es erfährt, dass es sich nicht passiv den Stimuli der Umwelt aussetzen muss, sondern diese aktiv aufnehmen, aber vor allem auch hemmen kann. Das Kind ist nicht länger hilfloser Spielball, sondern wird zum Akteur in diesem Spiel; es ist nicht abhängig von seinen Defiziten, sondern kann sich aktiv damit auseinander setzen, seine Fähigkeiten weiter auszubauen.
Psychomotorische Therapie bei Kindern
Aktives Handeln ist in der Entwicklung des Kindes eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau von Intelligenzstrukturen. Erst die intensive Auseinandersetzung mit der materialen und sozialen Umgebung führt zu der Verknüpfung von Denk- und Handlungsmustern. Sie ermöglicht es dem Kind seine Umwelt zu erfahren, zu verstehen und damit allmählich auch die Fertigkeiten zu erwerben, diese nach seinen Vorstellungen zu manipulieren.
Die Basis der kognitiven Entwicklung liegt im motorischen Bereich. Erst eine intakte sensomotorische Integration der zentralnervösen Prozesse und ihre Eingliederung in räumlich-zeitlich Strukturen schafft Grundlagen für die darauf aufbauende Entwicklung im kognitiven Bereich.
Wahrnehmen und Bewegen, Handeln und Erleben müssen als funktionale Einheit verstanden werden, mit deren Hilfe sich das Kind an Umweltbedingungen anpasst und in einem weiteren Schritt auch für sich gestaltet. Die ständige Interaktion mit der Umwelt, das Experimentieren und Erforschen, führt zu einer allmählich immer größer werdenden Fähigkeit, Handlungs- und Denkmuster zu differenzieren und zu ökonomisieren. Gesunde Kinder sind denk- und handlungsaktiv; das heißt dort, wo sich Probleme stellen, beginnen sie selbständig nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen mit dem Ziel, sich selbst weiterentwickeln zu können. Dies führt zu einer immer größer werdenden Sicherheit im Umgang mit der Welt und zu einer ständig wachsenden Unabhängigkeit beim eigenen Handeln.
Kinder, die auf Grund mangelnder sensorischer und motorischer Integrationsmechanismen über diese Voraussetzung nicht verfügen, sind in ihren Möglichkeiten zu einer eigenständigen Entwicklung meist eingeschränkt. Diese Kinder erfahrenständig ihr eigenes Nicht-Können, beginnen zu resignieren, trauen sich immer weniger zu und laufen Gefahr, neurotische Verhaltensweisen zu entwickeln. Wesentlich Folge dieser Prozesse ist eine Zunahme misserfolgorientierter Handlungsstrukturen bei gleichzeitigen Rückgang der Lern- und Leistungsmotivation. Somit ist es eine primäre Aufgabe in der psychomotorischen Therapie, dem Kind zu helfen, Aktivität und Lernbereitschaft wieder zu erlangen und so allmählich die Selbstsicherheit als Grundlage zur Weiterentwicklung zu fördern. Durch Lernen über sich bewegen und wahrnehmen werden zunehmend die Fähigkeiten erworben, sich mit sich selbst, mit der gegenständlichen und mit der sozialen Umwelt kritischer auseinander zu setzen und entsprechend der individuellen Möglichkeiten zu handeln.
Informationen zur Craniosacralen Therapie
Was ist das Craniosacrale System?
Neben den zwei bekannten Rhythmen Herzschlag und Atmung gibt es in unserem Körper noch einen dritten wichtigen Rhythmus: den Craniosacralpuls. Er findet im ganzen Körper (Cranium=Kopf, Sacrum=Kreuzbein) und ist im Optimalfall von Kopf bis Fuß synchron abgestimmt.
Für ungeübte ist dieser Vorgang kaum wahrnehmbar. Die Pulsation entsteht aus dem
Zusammenspiel von Hirn-Rückenmarksflüssigkeit (An- und Abschwellen), Hirnhäuten
(die sich in der Verlängerung durch den ganzen Wirbelkanal bis zum Kreuzbein
ausdehnen) und Schädelknochen (Weiten und Verengen).
Diese feinen rhythmischen Bewegungen des Füllens und Leerens werden über das
gesamte Skelettsystem und- über die Bindegewebshüllen - bis in die Muskeln und
Organe fortgesetzt. Dieses Flüssigkeits- und Bewegungssystem bettet und ernährt
u. a. auch unser zentrales Nervensystem, ist also maßgeblich an dessen
Entwicklung und optimaler Funktionsfähigkeit beteiligt.
Was passiert bei der Behandlung?
Legt nun die Behandlerin die Hände oder Fingerspitzen an bestimmte Knochen- oder
Organpunkte und folgt den dort stattfindenden Bewegungen mit sanftem Druck, so
kann sich eine Verspannung oder eingeschränkte Bewegung wieder regenerieren, und
Schmerzzustände, die auf Spannungen (z.B. auch in den Hirnhäuten) beruhen,
können vermieden werden, bzw. sich lösen. Außerdem können spontan Gefühle,
Bilder, Erinnerungen Einsichten, die Wahrnehmung von gesteigertem Energiefluss
sowie ein Erleben von Ruhe, Sammlung und innerer Ganzheit entstehen.
Eine Behandlung dauert ca. eine Stunde und beinhaltet eine Vor- und kurze
Nachbesprechung.
Man sollte sich eine Nachruhephase der Entspannung und allmählichen Umstimmung
einräumen!
Informationen zur Trainingstherapie / Geräte-gestützte Physiotherapie
Oft sind die Ursachen für Beschwerden und Einschränkungen im Ungleichgewicht der muskulären und faszialen Strukturen zu finden. Wird z.B. ein Gelenk nicht gut durch die Muskulatur gestützt und geschützt, wird es in seiner Mechanik beeinträchtigt. Stehen Muskeln, Faszien oder Sehnen uter einer zu hohen der zu niedreígen Spannung oder sind in ihrem Bewegungsspielraum oder auch in ihrer Kraft und Ausdauer eingeschränkt, so verursacht auch das auf die Dauer Beschwerden.
Die medizinische Trainingstherapie geht mit dem Muskelaufbau durch die genaue Analyse des Zustandes Ihrer muskulrären und bewegungsmechanischen Ausganglage individuell auf Ihre Grenzen und Möglichkeiten ein und wird ständig der sich verändernden Konstitution angepasst. Sie erhalten also von den entsprechend ausgebildeten Physiotherapeuten bei uns ein hocheffizientes weil hochindividuelles Training.
Das Bobath-Konzept
In der Behandlung von Menschen mit neurologischen Störungen ist das
Bobath-Konzept eines der meist verarbeiteten Therapiekonzepte. Es basiert auf
neuro-physiologischer Grundlage und geht von einem Ansatz aus, der den Menschen
in seiner Persönlichkeit einbezieht.
Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit sowohl der beteiligten Fachdisziplinen
untereinander als auch mit den Angehörigen und den Betroffenen selbst.
Das Ehepaar Dr.h.c. Berta Bobath (Physiotherapeutin, 1907 Berlin-1991 London)
und Dr. Karel Bobath (Neurologe und Psychiater, 1906 Berlin-1991 London) begann
Mitte der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts mit der Entwicklung seines
Behandlungskonzeptes, das in den folgenden Jahrzehnten ständig erweitert und
differenziert wurde. Empirische Erfahrungen, resultierend aus der Behandlung von
Schlaganfallpatienten, wiesen auf die Beeinflussbarkeit von pathologisch
veränderten Haltungs- und Bewegungsmustern hin. So entstand ein
interdisziplinäres Konzept, zu dem auch Persönlichkeiten aus den Bereichen
Physiotherapie, Medizin, Ergotherapie und Logopädie beitrugen.
Das Bobath-Konzept wird durch die in der therapeutischen Arbeit gewonnenen
Erfahrungen, neue Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften und
Anregungen aus benachbarten Wissenschaften weiterentwickelt. Dies ermöglicht
eine Orientierung am jeweils aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse
(z.B. Reifung des Zentralnervensystems) bezüglich der Bewegungskoordination und
des motorischen Lernens. Die prozesshafte Gesamtentwicklung des Menschen ist
ständigen Veränderungen unterworfen. Der Behandlungsansatz nimmt Bezug auf die
menschliche Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch das Zusammenwirken
sensomotorischen, emotionaler und geistiger Komponenten in der
Auseinandersetzung mit dem sozialen und gegenständlichen Umfeld.
Dieses Therapiekonzept richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit
angeborenen und/oder erworbenen Störungen des Zentralnervensystems,
sensomotorischen Auffälligkeiten, kognitiven Beeinträchtigung und anderen
neurologischen Erkrankungen.
In der Therapie werden patientenbezogene Prinzipien angewendet. Diese beziehen
sich auf die spezifische Vorgehensweise in der Diagnosefindung, der
Befunderhebung und den daraus resultierenden therapeutischen Maßnahmen. Aufgrund
der Diagnose wird ein individueller Befund erstellt. Im Vordergrund der
Befunderhebung steht die Beobachtung der Eigenaktivität und Fähigkeit des
Betroffenen im alltäglichen Leben.
Diese werden im fortlaufenden Prozess durch die enge Verbindung von Befund und
Therapie immer wieder neu definiert. So wird eine regelmäßige Erfolgskontrolle
garantiert.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist damit unverzichtbar. Sie dient der Koordinierung der Aktivitäten in den verschiedenen Fachbereichen, die an der Betreuung der Betroffenen beteiligt sind.
Ziel der Therapie ist die Differenzierung funktioneller Fähigkeiten, Erweiterung der Handlungskompetenz größtmögliche Selbstständigkeit im Lebensumfeld. Bei Menschen mit schwersten Behinderungen kann dies - neben der Sicherung der Vitalfunktionen – ihre Mithilfe bei den pflegerische Maßnahmen bedeuten oder zumindest deren Akzeptanz, bei anderen die eigenverantwortliche und selbstbestimmte Organisation ihres Alltags.
Übergeordnete Leitidee
Der Therapie ist, optimale Bedingungen für die Entfaltung der sensomotorischen
Kompetenz der betroffenen Person unter Berücksichtigung der geistigen, sozialen
und emotionalen Bereiche zu ermöglichen. So wird versucht, günstige
Voraussetzungen für sensomotorisches Lernen herzustellen. Eine wesentliche
Aufgabe dabei ist zentrale Wachheit und Aufmerksamkeit der Betroffenen zu
aktivieren. Dazu können beispielweise somato-sensorische und vestibuläre
Anregungen, wie Berühren und Bewegen, aber auch Anregungen im auditiven und
visuellen Bereich, sowie im Geruchs- und Geschmacksbereich gezielt ausgesucht
und angeboten werden.
Allerdings kann nur durch eigenes Ausprobieren und variationsreiches Wiederholen
im entsprechend sinnvollen Kontext ein Prozess des handlungsorientierten
funktionellen Lernens entstehen.
Daher werden Alltagssituationen gewählt, die zum Experimentieren und Entwickeln
eigener Strategien besonders günstig sind. Handlungskompetenz kann sich nur dann
entwickeln, wenn der betroffene Mensch Ziele verwirklichen kann, die für ihn
selbst bedeutsam sind. Die für die Verwirklichung seiner Ziele benötigte Hilfe
erhält er durch die Anwendung therapeutischer Techniken. Unter solchen
Bedingungen können die eigenaktiven Potenziale optimal genutzt und entwickelt
werden, die bei Beachtung biomechanischer Gegebenheiten durch das entsprechende
therapeutische Angebot Tonus regulierend wirken.
Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten gibt es im Bobath-Konzept keine
standardisierenden Übungen, sondern im Vordergrund stehen individuelle und
alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten. Dies betrifft Bereiche wie
Kommunikation, Nahrungsaufnahme, Körperpflege, An- und Auskleiden, Fortbewegung,
Spiel und Beschäftigung – beispielsweise zu Hause, im Kindergarten, in der
Schule, im Beruf oder in der Freizeit. Es ist die Aufgabe der TherapeutInnen,
die spezifischen Erfordernisse – wenn immer möglich gemeinsam mit dem
betroffenen Menschen und den ihn betreuenden Personen – herauszufinden. Daraus
resultiert zum einen die Vermittlung spezifischer „Handlungs-Anleitungen“ an die
betreuenden Personen (Familienmitglieder, Begleitpersonen, Pflegepersonal,
LehrerInnen und ErzieherInnen), zum anderen die Anpassung des Umfeldes
(Lagerungs-, Sitz-, Steh- und Fortbewegungshilfen sowie die Adaptierung von
Gebrauchsgegenständen) an die individuellen Bedürfnisse. Des Weitern dienen alle
diese Maßnahmen dazu körperliche Sekundärschäden wie Kontrakturen, Luxationen
und Deformitäten zu vermindern, aber auch Folgen im emotionalen und sozialen
Bereich zu beeinflussen oder in Grenzen zu halten.
In der Bobath-Therapie wird je nach Alter, Beeinträchtigung und Schädigungsform
des betroffenen Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen unterscheiden. Im
Folgenden sollen entsprechende Schwerpunkte der Fachdisziplinen dargestellt
werden.
Das Bobath-Konzept in der Behandlung:
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborener Hirnschädigung oder
Entwicklungsstörung Schon ab dem Säuglingsalter wird der betroffene Mensch in
seiner Gesamtentwicklung gesehen und gefördert. Die Familienangehörigen werden
intensiv eingebunden. Folgende Ziele können im medizinisch- therapeutischen
Bereich beispielhaft formuliert werden:
Ärztlicher Bereich
Von ärztlicher Seite gilt es, den aktuellen Stand von Forschung und Wissenschaft insbesondere bezüglich der Aspekte senso-motorischer Entwicklung sowie neuro- physiologischer und bio-mechanischer Grundlagen der Bewegungskontrolle zu verfolgen und diese in das therapeutische Konzept einzubringen. Für die ärztliche Diagnostik und Beratung ist ein eingehendes Verständnis der Pathophysiologie und neurologischer Krankheitsbilder ebenso Voraussetzung wie die Kenntnis kindlicher Entwicklung in ihrer komplexen gegenseitigen Beeinflussung von körperlicher, motorischer, geistiger sowie sozial-emotionaler Reifung.